Mild und leise lächelst du ja nicht gerade, Tristan! Wie ernüchternd. Wir waren kein Paar, das sich im Alltag ertragen hätte. Kindergeschrei, übergekochte Milch… hätten wir das aushalten können?
Parallel zur Neuinszenierung im Festspielhaus hat Uwe Hoppe im letzten Sommer eine höchst unterhaltsame Neuinterpretation von „Tristan und Isolde“ geschrieben:
In seiner umjubelten Wagner-Adaption macht sich der Autor auf Spurensuche nach verborgenen Gehalten in der Wagnerschen Handlung. Verknüpft mit Szenen aus den großen mittelalterlichen „Tristan“ - Versepen von Gottfried von Straßburg, Ulrich von Türheim u. a. wird aus der Oper von Richard Wagner eine turbulente Komödie. Um das ewige Thema Liebe wird eine Brücke geschlagen zwischen der Minne des Mittelalters, der Tiefenpsychologie des 19. Jahrhunderts und der radikalen Veröffentlichung der intimsten Details in unserer medialen Jetztzeit. Dem Werk Wagners wird großer Respekt gezollt in einer schrägen temporeichen Show, durchsetzt mit melancholischen Momenten.
Es geht mal schrill, mal schräg, mal sanft durch verschiedene Zeiten und Erzählebenen (…) Der Star des Abends ist Sascha Retzlaff, ein jugendlich lässiger, aufmüpfiger und sehr beweglicher Tristan, wie man ihn auf der Opernbühne leider nie erleben darf (…) Ein spannender Abend für alle, die unterhaltsam mehr über den Stoff erfahren wollen(…)
Regie: Uwe Hoppe
Bühne: Michael Bachmann
Kostüme/Maske: Thorsten Maisel
Licht/Ton: Ronald Kropf
Es spielen: Anja Kraus, Annette Lauckner, Frank Joseph Maisel, Horst Möller, Sascha Retzlaff, Johanna Rönsch, Alban Schmidt-Steingraeber/Finn Leible, Hartmut Thurner