„Ehedem mussten Dichter und Künstler nach Neapel, Florenz oder Ferrara wallfahren, jetzt ist ihr Ziel Bayreuth.“ (Voltaire)
Im Zentrum dieser erfrischenden Komödie aus dem 18. Jahrhundert steht eine erstaunlich moderne junge Frau, Fanchon, die Tochter des Gerichtspräsidenten Boudin. Dieser führt mit Gattin, zwei Töchtern und einem adligen Schwiegersohn ein scheinbar friedliches Leben. Doch die Ehe der älteren Tochter mit dem Grafen ist eine Katastrophe. Und Boudin hat Fanchon seinem alten Freund Kapitän Cap Verde als Braut versprochen, der nach jahrelangen Abenteuern und Raubzügen auf See zurückerwartet wird. Aber Fanchon liebt den jungen Chevalier du Hasard, den sie seit einiger Zeit heimlich trifft. Sie will auf gar keinen Fall den alten Seebären heiraten, entspinnt eine kluge List und therapiert dabei noch die unglückliche Ehe ihrer Schwester. Kurz vor Ende der Komödie gibt es noch weitere Überraschungen, mit denen niemand gerechnet hat…
Voltaire, Frankreichs großer Philosoph der Aufklärung, erfindet in dieser Typenkomödie aus dem Jahre 1732 mit Leichtigkeit merkwürdige Figuren und absurde Situationen, die Spaß machen − zum Spielen und zum Zuschauen. Mit der Bayreuther Markgräfin Wilhelmine führte er einen ausführlichen Briefwechsel. Sie bewunderte Voltaire als Schriftsteller und trat selbst als Schauspielerin in seinen Stücken auf. Er wiederum bewunderte Wilhelmines Musenhof und ihre einzigartigen Ruinentheater in der Eremitage und Sanspareil. Er schwärmte von Bayreuth: „Ehedem mussten Dichter und Künstler nach Neapel, Florenz oder Ferrara wallfahren, jetzt ist ihr Ziel Bayreuth.“ (Voltaire)
Regie: Birgit Franz
Bühne: Franziska Fröhlich
Kostüme: Heike Betz
Licht/Ton: Ronald Kropf
Maske: Judith Anthony
Regieassistenz: Monika Gut
Es spielen: Frank Ammon, Carolina Aures, Monika Gut, Olga Hordyshevska, Frank Müller, Charlotte Pensel, Lukas Sauer, Stefan Schneller, Michaela Schoberth
Komödie von Voltaire in der Übersetzung von Simon Werle
Aufführungsrechte beim VERLAG FÜR AUTOREN, Frankfurt am Main
Der Zuschauerraum ist relativ regensicher unter einer Felsenhöhle gelegen.
Sekttheke: Vor der Vorstellung wird eine kleine Auswahl an gekühlten Getränken angeboten.
Der Fußweg vom Parkplatz zum Theater beträgt ca. 15 Minuten.
Tipp: Sitzkissen, Regenschirm und Taschenlampe für den Nachhauseweg nicht vergessen!
Rezension von Frank Piontek im KULTURBRIEF vom 15.08.2024 HIER