„Der Mensch ist des Menschen schlimmste Qual“
Ein Fluch liegt auf dem Haus der Atriden. Seit Generationen. Agamemnon, König von Mykene, kehrt nach zehn Jahren aus dem trojanischen Krieg siegreich zurück. Da er, um Wind für die Überfahrt nach Troja zu bekommen, seine Tochter Iphigenie der Jagdgöttin Artemis opferte, sucht seine Frau Klytaimnestra Rache. Ihr Geliebter Aigisthos ist ihr im Hass auf Agamemnon verbunden: Er sucht Rache für seinen Vater Thyestes, dessen andere Kinder ihm von Agamemnons Vater Atreus zum Fraß vorgesetzt wurden. Der heimkehrende Orest tötet gemeinsam mit seiner Schwester Elektra, auf Drängen des Gottes Apollon, seine Mutter Klytaimnestra sowie Aigisthos. Dieser endlose Kreislauf der Gewalt und der immer neuen Gegengewalt wird scheinbar gebrochen durch den Freispruch Orests und der Einführung einer demokratischen Struktur in Athen.
Noch heute denken wir an dieses Blutgericht und feiern die Demokratie. Doch die Zerstörungen gehen weiter und wir finden nicht aus diesem Teufelskreis heraus. Die Auswirkungen unseres Handelns sind klar ersichtlich und doch tun wir uns schwer, auszubrechen.
Die Erzählungen des antiken Griechenland sind Mythen, aber sie teilen uns mit, woran wir als Menschheit immer wieder scheitern.
In diesem Projekt setzen sich junge Schauspieler*innen und Ensemble-Mitglieder der Studiobühne anhand der antiken Tragödie des Aischylos mit den Problemen der heutigen Zeit auseinander. Sie erzählen eine mitreißende Geschichte mit heutigen Stimmen und fragen: Woraus ziehen wir noch Hoffnung?
Regie/Bühne: Stefan Schneller
Kostüme: Heike Betz
Licht: Ronald Kropf
Ton: Steffen Riess
Maske: Judith Anthony
Video: Jeanne Pasewald
Musik: Vitalina Nizhynska
Regieassistenz: Michelle Vanek
Abendtechnik: Rainer Benedict
Es spielen: Maja Funke, Jael Gallert, Julius Haendle, Olha Hordyshevska, Magdalena Kern, Alex Leschinsky, Vitalina Nizhynska, Jeanne Pasewald, Stefan Schnelller, Emily Stolte, Claudia Stühle, Eduard Zhukov
Pressestimme:
"In der Studiobühne machen sie unter der Regie von Stefan Schneller nicht alles, aber vieles anders - und sie machen es richtig.Denn das Stück, das 2500 Jahre auf dem Buckel hat, gehört zu jenen „Klassikern“, die ihre Wertigkeit weniger aus der wörtlichen Übernahme im Geist eines „Klassiker“-Theaters als aus der permanenten Befragung gewinnen. Eine „Orestie“, vom Blatt gespielt, kann gut sein. Eine „Orestie“, aufgerauht, sprachlich verändert, szenisch gebrochen, kann sehr gut sein." (Frank Piontek in DER OPERNFREUND und KULTURBRIEF)
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